Discussion:
Pfadlänge zählen
(zu alt für eine Antwort)
Dieter Stockert
2011-03-28 19:39:11 UTC
Permalink
Ich bin dabei, meine CD-Sammlung zu rippen und auf ein NAS zu
übertragen. Dabei kommt es teilweise zu ganz schön langen
Pfadbezeichnungen.

Nun wollte ich bei einem Bekannten (der nur Windows hat) eine
Sicherungskopie hinterlegen. Also nahm ich eine externe Platte mit der
gesamten Musik und wir stellten fest, dass einige Dateien nach dem
Übertragen nur noch einen Acht-Zeichen-Namen mit Großbuchstaben hatten.
Nach dem Abzählen der Buchstaben, aus denen der gesamte Pfad besteht,
scheint es so zu sein, dass Windows eine Begrenzung irgendwo bei 250
Zeichen vorgesehen hat, die es auf dem Mac und auch auf meinem NAS
(Unix-System?) so nicht gibt.

Am Windows-System soll nicht herumgepfiemelt werden (wobei ich gar nicht
weiß, ob es überhaupt irgendwelche Tricks gibt, diese Zeichenbegrenzung
zu überwinden). Also möchte ich die dreißig oder vierzig Dateien, bei
denen die Pfadlänge das mutmaßliche Windows-Maximum übertrifft,
heraussuchen und die Pfadbezeichnungen so anpassen, dass auch Windows
etwas damit anfangen kann.

Wie kann ich es anstellen, dass mir mein Mac diese Dateien anzeigt, ohne
dass ich sämtliche Ordner und Unterordner durchsehen muss?
C.P. Kurz
2011-03-28 20:17:16 UTC
Permalink
Post by Dieter Stockert
Nun wollte ich bei einem Bekannten (der nur Windows hat) eine
Sicherungskopie hinterlegen. Also nahm ich eine externe Platte mit der
Du benutzt auf deinem Mac zum Erstellen der Datenbank iTunes?

Welches Format hat die externe Platte?

Warum muss denn die Sicherheitskopie am Windows Rechner eines Bekannten
überhaupt lesbar sein?
Wenn ich eine Sicherheitskopie irgendwo hinterlege, würde ich hochgradig
interessiert daran sein, dass die nicht an irgendwelchen Rechnern in
Betrieb genommen wird.

- Carsten
Dieter Stockert
2011-03-29 20:50:36 UTC
Permalink
Post by C.P. Kurz
Du benutzt auf deinem Mac zum Erstellen der Datenbank iTunes?
Nein, mit iTunes hat das gar nichts zu tun. Es handelt sich um viele
FLAC-Files (klassische Musik), die in Ordnern und Unterordnern stecken.
Der Pfad sieht immer so aus: Komponist / Werk / Interpret / Einzelsätze
= FLAC-Dateien). Das läuft alles übers ganz normale Dateisystem des Mac.

Außerdem existieren diese Dateien in einer identischen Ordnerstruktur
auf einem NAS. Dort gibt es noch die Mediensoftware Twonky, die aus den
mit Tags versehenen FLAC-Dateien eine Datenbank macht und diese dem
Control App auf dem iPhone oder iPad zugänglich macht, sodass ich dann
die Musik auf einem Digital Streamer abspielen kann.
Post by C.P. Kurz
Welches Format hat die externe Platte?
MS-DOS-Dateisystem (FAT32)
Post by C.P. Kurz
Warum muss denn die Sicherheitskopie am Windows Rechner eines Bekannten
überhaupt lesbar sein?
Ich möchte gerne eine Sicherung außer Haus haben. Und diese Sicherung
möchte ich bei Bedarf zurückspelen können, ohne auf Zusatzsoftware
angewiesen zu sein. Und da ich gelegentlich auch bei dem Bekannten Musik
höre, fände ich es schön, wenn meine Sachen dort zugänglich wären. Vor
allem aber kommt laufend etwas dazu, da möchte ich per USB-Stick die
Ergänzungen einpflegen können.
Post by C.P. Kurz
Wenn ich eine Sicherheitskopie irgendwo hinterlege, würde ich hochgradig
interessiert daran sein, dass die nicht an irgendwelchen Rechnern in
Betrieb genommen wird.
Ach, mein Bekannter hört wenig Klassik, und schon gar nicht das, was mir
gefällt ...
C.P. Kurz
2011-03-29 22:23:26 UTC
Permalink
Hmm. Das ständige Nachbasteln in der FAT32 Sicherung ist aber nervig und
fehlerträchtig. Vielleicht lieber NTFS benutzen? Oder irgendein
Containerformat, dass volle Pfade transportieren kann? Am Zielsystem
wird doch sicher auch NTFS verwendet?

Ansonsten vielleicht schon auf dem Mac sicherstellen, dass die FAT32
verträglichen Grenzen garnicht erst überschritten werden. Weil, das
willkürliche Kürzen von Pfaden kann zu seltsamen Überraschungen führen,
da das nicht kontrolliert über eine Datenbank erfolgt.
Überschriebene=verlorene Dateien können die Folge sein.


- Carsten
Dieter Stockert
2011-03-30 19:12:27 UTC
Permalink
Post by C.P. Kurz
Vielleicht lieber NTFS benutzen?
Ich werde meinen Bekannten fragen, ob das eine Option für ihn ist.
Post by C.P. Kurz
Ansonsten vielleicht schon auf dem Mac sicherstellen, dass die FAT32
verträglichen Grenzen garnicht erst überschritten werden.
Ja, das ist dann die letzte Option. Nur muss ich dann erst mal
herausfinden, welche Dateinamen verstümmelt worden sind. Aber vielleicht
gibt's Synchronisierungstools für Windows, die mir das zeigen. (Ich habe
mir zwar mal die Festplatte des Bekannten mit nach Hause genommen, aber
mein Mac erkennt sie nicht.)
Jens Putzlocher
2011-03-31 10:34:14 UTC
Permalink
Post by Dieter Stockert
Ich habe
mir zwar mal die Festplatte des Bekannten mit nach Hause genommen, aber
mein Mac erkennt sie nicht.)
nein, ich habe kein 10.6 wie du (sagt jedenfalls dein Header), sondern
nur 10.5. - Aber wenn ein 10.5er Rechner eine PC-Platte im allgemeinen
nicht erkannt hat, dann weil sie bereits in NTFS formatiert ist. Dann
besorgt man sich - im allgemeinen - das kostenlose NTFS-3G und man kann
sie dann beschreiben.

(Und da ntfs-3G bereits Mac-Fuse mitgebracht haben wird, benötigt man
nur noch das auf Mac-Fuse ebenso kostenlose fuse-ext2, das dann dem Mac
auch die Linux-Formate ext2 und ext3 zur Verfügung stellt.)

Oder kann 10.6 von natur aus mit NTFS ungehen? Dann wiss ich wirklich
nicht, in welchen Format die PLatte des Bekannten vorliegt.

Tschau
jp
C.P. Kurz
2011-03-31 12:39:01 UTC
Permalink
Post by Jens Putzlocher
Post by Dieter Stockert
Ich habe
mir zwar mal die Festplatte des Bekannten mit nach Hause genommen, aber
mein Mac erkennt sie nicht.)
nein, ich habe kein 10.6 wie du (sagt jedenfalls dein Header), sondern
nur 10.5. - Aber wenn ein 10.5er Rechner eine PC-Platte im allgemeinen
nicht erkannt hat, dann weil sie bereits in NTFS formatiert ist. Dann
Normalerweise zeigt MacOS X NTFS Platten zumindest lesend an - Bootcamp
Partitionen z.B. in NTFS werden ja auch read-only gemounted.

Ich habe allerdings mal gehört, dass das mit neueren NTFS Dialekten oder
Patitionierungen von Vista oder WIN7 nicht mehr gehen soll.

Allerdings hat man zumindest bei seiner eigenen Platte ja noch bedingt
die Wahl, wie man die einrichtet. In diesem Fall allerdings kommt man
ohnehin nicht ohne nachgerüstete NTFS-Schreibunterstützung aus.

- Carsten
Ingo Lembcke
2011-03-31 13:18:57 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Jens Putzlocher
Oder kann 10.6 von natur aus mit NTFS ungehen?
10.6: Lesen ja, schreiben nicht sofort. Es gibt Tricks, das zu aktivieren, aber die Hinweise bei macosxhints haben in den Kommentaren davor gewarnt: mögliches Schreddern der Verzeichnise, unklar, ob da noch Nebenbedinungen eine Rolle spielten. Der Trick war manuell eine ID der Festplatte auslesen, die in eine Plist eintragen, booten, die spezielle Platte konnte künftig auch mit NTFS beschrieben werden. Damit also keine automatische Lösung für jede Platte, aber für ein paar Platten durchaus anwendbar.
Ich habe das eine Zeitlang ohne Probleme benutzt, aber nachdem ich mir den Artikel komplett durchgelesen habe, dann die Finger davon gelassen.
Hier der Artikel, ich hoffe, der ist ohne Account aufrufbar:
<http://hints.macworld.com/article.php?story=20090913140023382&query=10.6+ntfs+write>
Mit 10.5 nützt Dir das nichts, und für 10.6 rate ich davon ab, aber zur Info ganz interessant.

Ich benutze Paragon NTFS, das lag mal (evtl. leicht eingeschränkt) einer Zeitschrift bei, da konnte dann ein Registrierungscode angefordert werden, kostet sonst etwas. Performance bei Paragon war subjektiv besser, als bei NTFS-3G, wobei ich später feststellte, das der mu-Commander (Java) auch noch eine Rolle spielt,
der verlangsamt Kopieren&Verschieben von Dateien auch merklich gegenüber cp/mv oder Finder.

Mfg,
Ingo Lembcke

Juergen P. Meier
2011-03-30 05:05:09 UTC
Permalink
Post by Dieter Stockert
Post by C.P. Kurz
Welches Format hat die externe Platte?
MS-DOS-Dateisystem (FAT32)
Spricht was dagegen, stattdessen NTFS zu verwenden? Sollte das NAS auf
Linux basieren, dann ext3fs.

Auf jeden FAll ist FAT32 fuer deine Probleme Hautursaechlich
verantwortlich.

Du koenntest die Daten lokal in einem FAT32 Disk-Image container
verwalten, dann hast du keine Probleme bei der Synchronisation (die
Fehler treten bereits frueher auf, wo du sie evtl. einfacher
beherrschen kannst).
Post by Dieter Stockert
Ich möchte gerne eine Sicherung außer Haus haben. Und diese Sicherung
möchte ich bei Bedarf zurückspelen können, ohne auf Zusatzsoftware
angewiesen zu sein. Und da ich gelegentlich auch bei dem Bekannten Musik
NTFS oder Disk-Image-Container - bei FAT32 duerfen diese aber 2GB - 1
nicht ueberschreiten.
Post by Dieter Stockert
höre, fände ich es schön, wenn meine Sachen dort zugänglich wären. Vor
allem aber kommt laufend etwas dazu, da möchte ich per USB-Stick die
Ergänzungen einpflegen können.
NTFS.
André Berger
2011-03-28 20:34:40 UTC
Permalink
* Dieter Stockert (2011-03-28):
[...]
Post by Dieter Stockert
Nach dem Abzählen der Buchstaben, aus denen der gesamte Pfad besteht,
scheint es so zu sein, dass Windows eine Begrenzung irgendwo bei 250
Zeichen vorgesehen hat, die es auf dem Mac und auch auf meinem NAS
(Unix-System?) so nicht gibt.
Doch, schon.
Post by Dieter Stockert
Wie kann ich es anstellen, dass mir mein Mac diese Dateien anzeigt, ohne
dass ich sämtliche Ordner und Unterordner durchsehen muss?
Mit ein bisschen Handarbeit etwa so:

find /dein/pfad/ | awk '{print length "\t" $1 }' | sort -r -n | less

-André
--
L'art d'ennuyer est de tout dire. [Voltaire]
André Berger
2011-03-28 20:46:30 UTC
Permalink
Post by André Berger
[...]
Post by Dieter Stockert
Nach dem Abzählen der Buchstaben, aus denen der gesamte Pfad besteht,
scheint es so zu sein, dass Windows eine Begrenzung irgendwo bei 250
Zeichen vorgesehen hat, die es auf dem Mac und auch auf meinem NAS
(Unix-System?) so nicht gibt.
Doch, schon.
Post by Dieter Stockert
Wie kann ich es anstellen, dass mir mein Mac diese Dateien anzeigt, ohne
dass ich sämtliche Ordner und Unterordner durchsehen muss?
find /dein/pfad/ | awk '{print length "\t" $1 }' | sort -r -n | less
Stop, du wolltest die Dateinamenlaenge:

find /dein/ordner/ | sed -e 's@^.*/@@' | awk '{print length "\t" $1 }' | sort -r -n | less

(eine Zeile)

-André
--
L'art d'ennuyer est de tout dire. [Voltaire]
Dieter Stockert
2011-03-29 20:50:37 UTC
Permalink
Post by André Berger
(eine Zeile)
Geht's da ums Terminal? Sorry, ich gehöre zu den Mac-Anwendern, die sich
damit weder auskennen noch das Bedürfnis danach haben.
Dieter Stockert
2011-03-29 20:50:37 UTC
Permalink
Post by André Berger
[...]
Post by Dieter Stockert
Nach dem Abzählen der Buchstaben, aus denen der gesamte Pfad besteht,
scheint es so zu sein, dass Windows eine Begrenzung irgendwo bei 250
Zeichen vorgesehen hat, die es auf dem Mac und auch auf meinem NAS
(Unix-System?) so nicht gibt.
Doch, schon.
Das verstehe ich nicht. Wenn es diese Begrenzung so auch auf dem Mac und
auf dem NAS gäbe, könnte ich den Pfad dort doch gar nicht eingeben bzw.
verwenden, oder?
Hartmut Buhrmester
2011-03-28 20:37:26 UTC
Permalink
Post by Dieter Stockert
Wie kann ich es anstellen, dass mir mein Mac diese Dateien anzeigt, ohne
dass ich sämtliche Ordner und Unterordner durchsehen muss?
find -E . -type f -regex '.{250,}' -print

Naming Files, Paths, and Namespaces (Windows)
http://msdn.microsoft.com/library/aa365247

Hartmut
Volker Birk
2011-03-28 20:58:39 UTC
Permalink
Post by Hartmut Buhrmester
find -E . -type f -regex '.{250,}' -print
Oh, wie nett! Der MacOS find kann -regex? Das ist ja ein halber
GNU find ;-)

Viele Grüsse,
VB.
--
Bitte beachten Sie auch die Rückseite dieses Schreibens!
Dieter Stockert
2011-03-29 20:50:37 UTC
Permalink
Post by Hartmut Buhrmester
find -E . -type f -regex '.{250,}' -print
Danke. Ich nehme an, das muss ich im Terminal eingeben (puh, ich weiß ja
gerade noch, dass es so etwas gibt). Ok, wie stelle ich es an, damit das
auf die externe Festplatte wirkt?
Post by Hartmut Buhrmester
Naming Files, Paths, and Namespaces (Windows)
http://msdn.microsoft.com/library/aa365247
Ach Du meine Güte, das sieht so aus, als ob ich mich mit Windows-Interna
becshäftigen müsste!
Volker Birk
2011-03-28 20:54:57 UTC
Permalink
Post by Dieter Stockert
Nach dem Abzählen der Buchstaben, aus denen der gesamte Pfad besteht,
scheint es so zu sein, dass Windows eine Begrenzung irgendwo bei 250
Zeichen vorgesehen hat, die es auf dem Mac und auch auf meinem NAS
(Unix-System?) so nicht gibt.
[...]
Wie kann ich es anstellen, dass mir mein Mac diese Dateien anzeigt, ohne
dass ich sämtliche Ordner und Unterordner durchsehen muss?
$ find . | grep -E '.{250,1000}'

HTH, HAND,
VB.
--
Bitte beachten Sie auch die Rückseite dieses Schreibens!
Dieter Stockert
2011-03-29 20:50:37 UTC
Permalink
Post by Volker Birk
$ find . | grep -E '.{250,1000}'
Auch hier: Danke, aber wie stelle ich es an, dass nicht die interne
Festplatte durchsucht wird, sondern die externe mit den Musikdateien?
Post by Volker Birk
HTH, HAND,
VB.
Was bedeutet das?
Juergen P. Meier
2011-03-30 05:08:51 UTC
Permalink
Post by Dieter Stockert
Post by Volker Birk
$ find . | grep -E '.{250,1000}'
Auch hier: Danke, aber wie stelle ich es an, dass nicht die interne
Festplatte durchsucht wird, sondern die externe mit den Musikdateien?
Den ersten . durch /Volumes/Disk-Name (den Pfad zum NAS) ersetzen.

Juergen
--
Juergen P. Meier - "This World is about to be Destroyed!"
end
If you think technology can solve your problems you don't understand
technology and you don't understand your problems. (Bruce Schneier)
Dieter Stockert
2011-03-30 19:12:27 UTC
Permalink
Post by Juergen P. Meier
Den ersten . durch /Volumes/Disk-Name (den Pfad zum NAS) ersetzen.
Cool, das scheint funktioniert zu haben. Danke!
Loading...